Am Freitagabend hat der FC Augsburg die Trennungen von Cheftrainer Jess Thorup und Sportdirektor Marinko Jurendic bekanntgegeben. Eine Einordnung gibt es hier.

Alle einmal durchgeatmet? Gut. Selten gab es eine Entscheidung des FCA, die derart polarisiert hat. Verschiedenste Meinungen wurden kundgetan, im Kern aber basierten sie alle auf einer Frage: Warum hat der FCA das getan?

Nun, um dies beantworten zu können, müssen die beiden Personalien selbstverständlich differenziert betrachtet werden. Den Anfang macht dabei der (inzwischen ehemalige) Chefcoach.

Erhoffte Entwicklung bleibt aus

Ja, Thorup hat das Team nach seiner Übernahme im Oktober 2023 stabilisiert – so weit, dass der FCA in dieser Saison gar zu keinem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz stand. Doch erfüllte er damit die Erwartungen?

Aus Sicht der Verantwortlichen zumindest nicht vollumfänglich: Zu gering schien das Vertrauen in Youngster wie Engels, Kömür oder Banks. Zu weit war man vom oftmals zitierten „offensiven Mindset“ entfernt. Die Zusammenarbeit mit dem absoluten Sympathieträger zu beenden, fiel nichtsdestotrotz enorm schwer.

Und Jurendic? Auch der Ex-Sportdirektor soll sich der langfristigen Ausrichtung des Vereins nicht wie gewünscht verschrieben haben. In puncto Neuzugänge, die teils zweifellos wünschenswert einschlugen, darf unterdessen auch der positive Einfluss von Chefscout Babacar Wane nicht außer Acht gelassen werden.

Der FCA geht ins Risiko

Dass die Verantwortlichen ein großes Risiko eingehen, steht nicht zur Debatte. Eine solch einschneidende Entscheidung muss wohl überlegt sein, doch die Entwicklung des Klubs steht über allem. Besteht der Eindruck, dass diese Ziele gefährdet sind, muss ein Schlussstrich gezogen werden – auch unabhängig von persönlichen Sympathien und der öffentlichen Meinung. Dafür sind Klubbosse nunmal da.

Vor dem FCA liegt nun eine äußerst spannende Sommerpause. Einerseits besteht selbstredend das Risiko, dass der gewagte Entschluss nach hinten losgeht. Andererseits wird mit voller Überzeugung daran gearbeitet werden, die anvisierte Weiterentwicklung – spielerisch und zielorientiert – auf und abseits des Feldes wieder in gewünschte Bahnen zu lenken.

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