Nach einigen gestandenen und erfahrenen Profis hat der FC Augsburg in Yusuf Kabadayi nun einen vergleichsweise jungen Neuzugang präsentiert. Der deutsche U-20-Nationalspieler will nahe seiner Heimat den nächsten Schritt gehen.
„Ich bin seit der U8 hier und kann mir nicht vorstellen, für einen anderen Verein [als den FC Bayern] zu spielen“, hatte Yusuf Kabadayi im Februar 2022 noch in einem Interview mit dem FC Bayern verlauten lassen. Rund zweieinhalb, oder genauer gesagt bereits eineinhalb Jahre später, scheint ein Umdenken stattgefunden zu haben.
Am 3. August 2023 schloss sich das Eigengewächs des deutschen Rekordmeisters dem FC Schalke 04 an. Per Leihe, datiert bis zum Saisonende. Im Traditionsklub fand sich der Youngster schnell zurecht, traf in seinen ersten sieben Spielen zweimal und tastete sich allmählich an die Startelf heran.
Eine dreiwöchige Muskelfaserriss-Pause bremste den Fortschritt, doch spätestens mit seinem Doppelpack gegen den designierten Zweitliga-Meister FC St. Pauli (3:1) stellte der gebürtige Münchner seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis.
Weitere Scorer sollten nach dieser Partie am 24. Spieltag nicht mehr folgen, acht Startelf- und zwei Joker-Einsätze in den verbleibenden zehn Spielen lesen sich dennoch positiv.
Gro´ßes Talent mit Entwicklungspotential
Doch was für einen Spielertypen hat Marinko Jurendic da eigentlich an Land gezogen? Zweifelsohne einen flexibel einsetzbaren Flügelspieler, der sich nicht davor scheut, das Eins-gegen-eins mit seiner Dribbelstärke zu suchen – das bestätigt sowohl das Gros der Schalker Fans als auch ein Blick auf die Daten.
Eine Erkenntnis, die sich daraus allerdings ebenso gewinnen lässt, ist die Tatsache, dass der 20-Jährige in gewissen Bereichen durchaus noch Verbesserungspotential aufweist. Das ist -anlässlich seines Alters – per se weder etwas Schlechtes noch etwas Ungewöhnliches, muss aber – auch im Hinblick auf die mögliche Rolle beim FCA – beachtet werden.
Vor allem in Sachen Passspiel und Entscheidungsfindung dürften Jess Thorup und sein Trainerteam noch einiges aus dem deutschen U-20-Nationalspieler herauskitzeln können. Das Potential ist jedenfalls unbestritten vorhanden.
Eine sinnvolle Investition – für die Zukunft
Alles in allem rechne ich damit, dass Kabadayi in der kommenden Saison vor allem als vielversprechender Perspektivspieler zum Einsatz kommen wird, der auf abermals höherem Niveau den nächsten Entwicklungsschritt machen soll.
Aufgrund der angespannten Personalsituation auf den Flügeln, die sich durch einen möglichen Abgang von Ruben Vargas nochmals verschärfen würde, dürften die Chancen auf Spielzeit für den Neuzugang definitiv gegeben sein. Sollte sich diese Annahme bestätigen, wäre der Deal, für den wohl rund 900.000 Euro aufgerufen wurden, zweifelsohne eine sinnvolle Investition.

